22/11/2024
Black Friday: Medaille mit 2 Seiten
Der Präsident des Wirtschaftsverbandes hds, Philipp Moser.
Einerseits fließt ein Gutteil der Ausgaben zu internationalen Onlinehändlern – allen voran Amazon – und andererseits setzen die Rabatte die Margen im Einzelhandel weiter unter Druck – und das bei anhaltend hoher Kostenbelastung“, erklärt Moser.
Für den lokalen Einzelhandel ist die Rabattschlacht im Vorweihnachtsgeschäft ein zweischneidiges Schwert. „Einerseits fällt es dem Handel auf Grund der hohen Bekanntheit der Aktionstage und dem hohen Werbedruck im Vorfeld der Aktionstage schwer, sich dem Black Friday gänzlich zu entziehen. Andererseits ziehen immer mehr Konsumenten ihre Weihnachtseinkäufe vor und kaufen Geschenke zu rabattierten Preisen. Somit entzieht die Rabattschlacht einiges dem eigentlichen Weihnachtsgeschäft“, unterstreicht der hds-Präsident.
So hat der Black Friday 2023 dem Einzelhandel in Deutschland einen Nettoverlust von 258 Millionen Euro beschert (Studie der Unternehmensberatung Kearney). Zwar sei der Umsatz am Aktionstag auf 5,8 Milliarden Euro gestiegen – fast das Dreifache eines normalen Tages – doch in den drei Wochen davor und zwei Wochen danach entgingen den Händlern Erlöse von 5,5 Milliarden Euro. Besonders die Profitabilität leide unter der Rabattschlacht: Die Marge liegt am Black Friday bei nur 10,8 Prozent, deutlich unter den üblichen 16 Prozent.
„Mit diesen Aktionstagen wird somit die Möglichkeit geschaffen, kurzfristig Umsatz im eher ruhigeren Monat November zu generieren. Sie schaden aber insgesamt der Wertschöpfung, wenn das Weihnachtsgeschäft mit teils erheblichen Preisabschlägen starten muss. Eine Medaille mit 2 Seiten“, gibt Moser abschließend zu bedenken.