10/03/2022
Online-Trend in Südtirol: Digitalisierungspakete des hds
Im Rahmen einer repräsentativen Erhebung befragte das WIFO 700 Südtiroler zu ihren Konsumgewohnheiten: Während fast alle Südtiroler Konsumenten Lebensmittel, Heimwerkerbedarf und Drogerieartikel ausschließlich im Geschäft erwerben, kauft bereits jede/r Dritte Produkte der Unterhaltungselektronik, Handys und Computer üblicherweise oder zum Teil online ein.
Aus den Ergebnissen geht zudem klar hervor, dass die Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie einen erheblichen Einfluss auf das Konsumverhalten der Südtiroler hatte und den Trend zum Online-Kauf noch weiter verstärkte. So stieg die Anzahl der Internetkäufer von 41 Prozent im Jahr 2020 in nur einem Jahr um 15 Prozentpunkte an. Im Jahr 2021 kaufte somit bereits mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Südtiroler Konsumenten - mehr oder weniger häufig - online ein, wobei sich bei allen Altersklassen ein deutlicher Zuwachs erkennen ließ. Bevorzugt wurden dabei hauptsächlich die großen internationalen Einkaufsplattformen wie Amazon oder Zalando sowie Onlineshops von Händlern mit Standort außerhalb von Südtirol.
Dass diese Art von Konsum auch negative Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft und Gesellschaft mit sich bringt, war den meisten Befragten durchaus bewusst, dennoch wollen sie auch in Zukunft nicht auf die – aus ihrer Sicht – klaren Vorteile des Online-Handels verzichten. Laut Konsumenten könnten die lokalen Händler vor allem durch Verbesserungen bei den Preisen, der Erreichbarkeit (z.B. mit öffentlichen Verkehrsmitteln) und dem Ausbau von Parkplätzen sowie der Größe des Produktsortiments an Attraktivität gewinnen.
„Die Erhebung zeigt, dass sich immer mehr Konsumenten aller Altersgruppen digitale Angebote wünschen. Wir setzen auf zwei Maßnahmen: Zum einen unsere lokalen Betriebe digital fitter zu machen. Hier gibt es eigene Digitalisierungspakete des Verbandes. Zum anderen gemeinsam mit Gemeindeverwaltern und Touristikern unsere einmaligen Städte und Dörfer mit ihrem Angebot attraktiv, lebendig und lebenswert gestalten“, erklärt hds-Präsident Philipp Moser.
Handelskammerpräsident Michl Ebner verweist auf eine weitere Herausforderung für den Einzelhandel: „Den kleinen lokalen Anbietern wird der Wettbewerb mit den großen Online-Plattformen durch die ungerechte steuerliche Behandlung zusätzlich erschwert. Um diese Wettbewerbsverzerrungen auszuräumen, sind einheitliche internationale Regelungen notwendig.“
„Besonders nach den einschneidenden Corona-Einschränkungen brauchen die Südtiroler Einzelhändlerinnen und Einzelhändler Unterstützung, um die vielen Arbeitsplätze und die Nahversorgung in den Dörfern und Städten erhalten zu können“, ist Landesrat Philipp Achammer überzeugt.
Der WIFO-Kurzbericht „Der Südtiroler Einzelhandel und die Covid-19-Pandemie – Die Sicht der Konsument/innen“ steht unter Downloads zur Verfügung.
Hier geht es zu den Digitalisierungspaketen des hds.