11/03/2022
Explodierende Energiepreise: enorme Belastung für Betriebe und Familien
„Höchste Zeit, massiv in alternative Energien zu investieren“
Unter dem Titel „Wie setzt sich der Strompreis zusammen? Welche Spielräume hat Südtirol mit alternativen Energiequellen?“ referierten Senator Meinhard Durnwalder und Lukas Gitzl, Perito Industriale in Elektrotechnik, Geschäftsführer der Elektrowerkgenossenschaft Welsberg und Mitglied im Koordinierungsausschuss Energie im Raiffeisenverband.
Senator Durnwalder schilderte die politische Großwetterlage und von Seiten Italiens die dringliche Notwendigkeit struktureller Maßnahmen zur Lösung der Problematik, angefangen etwa bei der Verringerung der übermäßigen Abhängigkeit von ausländischen Lieferungen – vor allem beim Gas. Die Ereignisse dieser Tage zeigen den Fehler auf, dass der Staat in den vergangenen Jahrzehnten seine Energiequellen und -lieferanten nicht diversifiziert hat. Die kürzlich von der Regierung beschlossenen Maßnahmen zur Preisdämpfung – wie die Annullierung der Systemkosten oder die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf 5 Prozent - gehen zwar in die richtige Richtung, sind aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und lösen das grundsätzliche Problem nicht.
Energieexperte Gitzl hingegen erklärte die Preiszusammensetzung und in allen Details den Aufbau einer Stromrechnung, die für die Verbraucher nicht immer klar verständlich ist. Er zeigte die Vorteile einer Genossenschaft auf sowie einige Optimierungsmöglichkeiten und Handlungsmaßnahmen, um die eigene Situation merklich zu verbessern.
Durnwalder betonte abschließend, dass Italien in alternative Energie massiv investieren wird müssen, um sich autonom aufstellen zu können. Für Südtirol sorgt die eigene Landesenergiegesellschaft dafür, dass die erwirtschafteten Gewinne im Land und in den Gemeinden investiert werden und somit auch der Bevölkerung zugutekommen. Bewährt hat sich des Weiteren das System der Genossenschaften, die vor allem lokal Strom produzieren und den Strom verbilligt an die Mitglieder weitergeben. Aber auch die Biogasanlagen haben noch Potential, da Gas weiterhin mittelfristig als Energiequelle fungieren wird.
Das Webinar ist hier abrufbar: