07/07/2023

Digitaler Euro: hds zur neuen digitalen Währung

Präsident Philipp Moser: „Vorteile des Bargelds mit den Vorteilen einer digitalen Handhabung verknüpfen!“

Der Präsident des Wirtschaftsverbandes hds, Philipp Moser.
Der Wirtschaftsverband hds begrüßt die aktuellen Bemühungen des Eurosystems und der EU-Kommission zur Einführung einer digitalen Variante der europäischen Gemeinschaftswährung. „Der Erfolg vom digitalen Euro hängt aber nun von Details in der Umsetzung ab“, so hds-Präsident Philipp Moser in einer ersten Stellungnahme.

Digitale Währungen sind im Zahlungsverkehr auf dem Vormarsch. Die Wirtschaft braucht somit in einer zunehmend digitalen Welt unabhängige und staatlich überwachte Alternativen zu den globalen Zahlungssystemen. Dabei gilt es, die Vorteile des heutigen Bargelds mit den Vorteilen einer digitalen Handhabung zu verknüpfen, so Moser.

Noch steckt die konkrete Ausgestaltung der Währung in ihren Anfängen. „Antworten auf Fragen wie etwa nach einer Akzeptanzpflicht, nach der Verteilung der anfallenden Kosten und nach größtmöglicher Anonymität müssen den Anforderungen der Nutzer entsprechen“, betont der hds-Präsident.

Ein falsches Signal sendet aus Sicht des hds die Festlegung einer Akzeptanzpflicht. Händler sollten weiterhin in der Lage sein, im Rahmen der Vertragsfreiheit alle Zahlarten festzulegen und dies auf handhabbare Weise, etwa durch Aushänge, zu kommunizieren. „Der digitale Euro sollte mit seiner Funktionalität und Effizienz überzeugen. Dann ergibt sich eine breite Akzeptanz von allein und es braucht keine umfassende, zwangsweise Akzeptanzpflicht“, so Moser weiter.

Der hds spricht sich zudem gegen die Pläne zu einer Inter-Payment-Service-Provider-Gebühr (Inter-PSP) aus, mit der die anfallenden Kosten der ausgebenden Stellen auf der Verbraucherseite dem akzeptierenden Handel aufgebürdet werden sollen. Stattdessen sollte die Handhabung wie beim Bargeld erfolgen, bei der sich beide Marktseiten selbst organisieren und die Kosten tragen. Eine kostenlose Nutzung durch den Zahlenden könnte dann beispielsweise durch staatliche Fördermittel erreicht werden.

Letztlich müssen auch die Kunden vom digitalen Euro überzeugt sein. Sie müssen dem Abwicklungssystem vertrauen können, dass keine personenbezogenen Daten gespeichert und nachverfolgt werden. „Größtmögliche Anonymität und perfekter Datenschutz sind für den Kunden unverzichtbar und daher für den akzeptierenden Handel ebenfalls im Anforderungsprofil gesetzt“, so Moser weiter.

„Eine garantierte und überwachte digitale Währung ist für Kunden und Händler gleichermaßen notwendig, um eine effiziente, stabile und datensichere Alternative zu den Angeboten der globalen Kreditkartenunternehmen und der großen Tech-Unternehmen zu haben, die in den Markt der Bezahlsysteme und Internetwährungen drängen und versuchen, sich zwischen Handel und Kunden zu etablieren“, betont abschließend hds-Präsident Philipp Moser.
 
 
 
 
 
 
 
Teilen. Empfehle diese News deinen Freunden weiter.
 
 
 

Das könnte Sie auch interessieren
 

14/11/2025

hds begrüßt EU-Entscheidung: Schluss mit zollfreien Billig-Paketen aus Fernost

Der Wirtschaftsverband hds und die Fachgruppe Mode im hds begrüßen die am Donnerstag, 13. November 2025 Entscheidung der EU-Finanzminister (Ecofin), die Zollbefreiung für Warensendungen unter 150 Euro aus Drittstaaten abzuschaffen und die Maßnahme ...
 
 

12/11/2025

Causa „Twenty“: Außergerichtliche Lösung ja – aber nicht auf Kosten des lokalen Handels

Der Wirtschaftsverband hds zeigt Verständnis dafür, dass nun das Land im Fall „Twenty“ nach einer außergerichtlichen Lösung sucht, um immense Schadensersatzforderungen, langwierige Verfahren und weitere Unsicherheiten zu vermeiden. Gleichzeitig ist ...
 
 

05/11/2025

„Bewegung ist der Schlüssel zu gesundem Altern“

Südtirol wird älter – doch wie bleiben wir dabei geistig und körperlich fit? Die Antwort liegt näher als gedacht: in mehr Bewegung im Alltag. „Prävention beginnt nicht in der Arztpraxis, sondern beim ersten Schritt vor der Haustür“, sagt ...
 
 

04/11/2025

Rechtsgutachten bestätigt: Gemeinden dürfen Betriebe in historischen Ortskernen gezielt fördern

Ein vom Wirtschaftsverband hds beauftragtes Rechtsgutachten zweier Universitätsprofessoren (Innsbruck und Padua) kommt zu einem eindeutigen Ergebnis: Südtirols Gemeinden sind rechtlich befugt, Betrieben Fördermittel zur Aufwertung historischer ...