10/06/2020

„Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Südtirol neu aufstellen!“

Aufruf des hds an Politik und Gewerkschaften für neue Kollektivverträge

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Südtirol neu aufstellen: Das fordert der hds. „Es ist Zeit, an einem zeitgemäßen und modernen Schul- und Betreuungssystem zu arbeiten, um berufstätigen Eltern entgegenzukommen und Kindern optimale Betreuung zu gewährleisten“, betont hds-Präsident Philipp Moser.

Um das zu erreichen, geht der klare Aufruf hier an Politik und Gewerkschaften. „Die Kollektivverträge der öffentlichen Bediensteten sind neu zu gestalten. Es braucht unbedingt neue zeitgemäße und flexible Arbeitsmodelle“, fordert Moser. Als aktuelles Beispiel nennt er das Problem der Sommerbetreuung für die Kinder, bei der es jetzt Flexibilität von allen Seiten brauche. „Habe den Eindruck, dass die Gewerkschaften sich nicht für Modelle einsetzen, die mit der Zeit mitgehen“, so der hds-Präsident.

Eine optimale Vereinbarkeit gründe - so der hds - auf drei Säulen: Zuerst gilt es, Familien in finanzieller und steuerlicher Hinsicht zu entlasten. „Die verschiedenen Maßnahmen, die hier in Südtirol zur Anwendung kommen, funktionieren recht gut“, stellt Moser fest. So auch die zweite Säule, für die die Sozialpartner verantwortlich zeigen, in dem sie verschiedenste Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit schaffen.

„Wo wir aber dringenden Aufholbedarf haben, sind mehr Strukturen für die flexiblere Kinderbetreuung von Seiten der öffentlichen Hand. Wir brauchen hier konkret Ganztagesangebote für Vorschul-, Volks- und Mittelschulkinder von der öffentlichen Hand, damit Kinder auch an Nachmittagen betreut und begleitet werden können. Aber auch über die Sommermonate“, erklärt der hds-Präsident.

Für die Betriebe ist es sehr schwierig, Teilzeit anzubieten, weil sie für vormittags Mitarbeiter finden, aber nicht für nachmittags. „Aktuell wird Teilzeitarbeit gleichgesetzt mit Vormittagsarbeit, das kann es nicht sein“, so Moser. Gerade im Einzelhandel wird viel Teilzeit angeboten. Von den bestehenden Verträgen sind dabei rund 70 Prozent Arbeitnehmerinnen betroffen.

Hier sind nicht nur die öffentliche Hand gefordert, sondern auch die Sozialpartner. „Für flexible und Ganztagesmodelle braucht es unbedingt auch mehr Weitblick, Flexibilität und Offenheit für diese Themen von Seiten der Gewerkschaften. Unternehmer müssen heute flexibel Rahmenbedingungen schaffen und Anpassungen vornehmen, damit sich die Mitarbeiter wohlfühlen. Da gehört vieles dazu. Und diese Denke braucht es auch bei Sozialpartnern, öffentlichen Einrichtungen und Strukturen. Leider haben immer noch viele nicht verstanden, dass die Steuergelder, mit denen auch die öffentlichen Bediensteten bezahlt werden, nur in der Privatwirtschaft generiert werden“, so Moser abschließend.

Es stellt sich auch die Frage, ob es einen Universitätsabschluss zur Kinderbetreuung in den Kindergärten brauche. Auch diese Berufsvoraussetzung sollte überdacht werden.
 
 
 
 
 
 
 
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